Seite wählen

Der einfachste Weg für mehr Nachhaltigkeit und Achtsamkeit im Alltag

Statt Neujahrsvorsätze nahm ich mir dieses Jahr für jeden Monat eine Challenge vor. Hier möchte ich meine Erfahrungen sammeln und mit euch teilen, was ich aus den jeweiligen Challenges mitnehmen konnte.

Januar Challenge: Nur von Vorräten leben

Mein Vorratsschrank, Challenge Vorräte aufbrauchen

Das Jahr startet mit einer Aufbrauchchallenge. Die einzige Regel lautet: Kein Essen kaufen, außer Obst und Gemüse. Mit zwei gut gefüllten Vorratsschränken sowie einem ebenso ergiebigen Gefrierschrank war das wirklich gar kein Problem. Da ich völlig ungeplant in die Challenge gestartet bin, gab es aber ein paar kleinere Herausforderungen. Die konnte ich jedoch leicht bewältigen. Margarine zum Beispiel kann beim Backen durch Öl und aufs Brot mit Frischkäse oder Mayo ersetzt werden. Ansonsten war ich tatsächlich überrascht, das man in meinen Schränken nach der Challenge kaum einen Unterschied gesehen hat. Der Gefrierschrank war aber leerer und mein Fach mit leeren Gläsern ist fast geplatzt. Daran konnte ich dann sehen, dass doch einiges aufgebraucht wurde. Mit wenigen Ausnahmen (Margarine, Öl,…) hätten wir die Challenge aber ohne Probleme verlängern können.

Tipps zur Umsetzung:

  • kreativ werden oder recherchieren: nahezu jedes Produkt kann mit irgendwas ersetzt werden
  • Produkte in den Fokus stellen: Hol ein paar Lebensmittel aus dem Schrank, die bald ablaufen oder die du unbedingt aufbrauchen willst, da du sie selten benutzt. Diese stellst du in den Mittelpunkt und baust dir ein Gericht drumherum.
  • App Plant Jammer: Dort kannst du eingeben, was du noch Zuhause hast, und die App schlägt dir ein Gericht dazu vor. Nahezu alle Zutaten sind dabei austauschbar. Auch beim Würzen bekommst du mehrere Vorschläge für jede Geschmacksrichtung, damit du garantiert ein ausgeglichenes und dadurch köstliches Gericht zaubern kannst.

Das habe ich gelernt:

  • Vorratshaltung ist nur praktisch, wenn man den Überblick behält. Daher habe ich nach der Challenge meine Vorratsschränke neu sortiert und beschriftet. Durch die Kennzeichnung von Lebensmittelgruppen (Frühstück, Pasta, Hülsenfrüchte,…) weiß ich sofort, wo ich was finde. Auch die einzelnen Gläser habe ich neu beschriftet.
  • Großpackungen sparen Verpackungsmüll, machen aber nur Sinn, wenn man das Lebensmittel regelmäßig isst. Auch wenn Trockenware ewig hält, ist niemandem geholfen, wenn der Quinoa im Schrank rumliegt…
  • Abgelaufene oder bald ablaufende Lebensmittel stelle ich jetzt immer auf die Arbeitsplatte, um sie direkt in den nächsten Speiseplan zu integrieren.

 

Februar Challenge: Weniger Zucker

Glas mit Energy Balls für Zuckerfrei Challenge

Ich essen sooo gerne Süßes. Vor allem Schokolade und Kekse. Auf sonst meist sehr gesunde Gerichte folgt bei mir immer ein kleiner süßer Nachtisch. Das finde ich auch vollkommen in Ordnung. Allerdings neige ich in stressigen Situationen dazu, dann doch öfter mal zuzugreifen. Bereits im Oktober letzten Jahres hatte ich eine Zuckerfrei-Challenge gemacht. Nun wollte ich diese wiederholen, um erneut meinen Zuckerkonsum zu hinterfragen. Da mich die strengen Regeln im letzten Jahr sehr gestresst haben (anfangs 50g, später 25g Zucker pro Tag), bin ich es dieses Mal etwas lockerer angegangen: keine richtigen Süßigkeiten, aber Obst u.ä. ist erlaubt. Zusätzlich habe ich auf meine Kohlenhydrate-Zufuhr geachtet. Die groben Regeln lauten: Zum Frühstück Vollkornprodukte, Obst, Pflanzenmilch und -joghurt, zum Mittagessen nur gute Kohlenhydrate (Vollkorn, Buchweizen, Hirse,…) mit Gemüse, Hülsenfrüchten, Sojaprodukten und wenig Obst als Nachtisch, zum Abendessen Kohlenhydrate jeglicher Art stark einschränken.

Tipps zur Umsetzung:

  • Radikaler Verzicht oder langsame Umstellung – da streiten sich die Geister. Egal wie oft man mir gesagt hat, dass die Lust auf Süßes nach wenigen Tagen komplett ohne Zucker stark abnimmt, ich hätte das nicht durchziehen können. Mir hat Folgendes geholfen:
  • Informieren und motivieren lassen: Podcasts hören z.B. freemii; Filme gucken z.B. Voll verzuckert; Bücher lesen z.B. von Hannah Frey
  • Alternativen suchen: Obst statt Süßes oder gesunde Süßigkeiten selber machen, wie z.B. Energy Balls oder Riegel; Nüsse sind auch ein super Snack, wenn der Heißhunger kommt (Cashews!!!).
  • Weniger ist mehr: 1 Stück Schokolade ganz bewusst genießen
  • Hochprozentige Schokolade (mind. 80%): Bitterschokolade ist gesund und man kann auch schwer zu viel davon essen.

Das habe ich gelernt:

  • Ich bin eine Süße. Zuckerfrei leben kommt für mich nicht in Frage, egal wie viele Vorzüge ich davon höre.
  • Immer wieder hinterfragen, wie viel und vor allem warum man Süßigkeiten zu sich nimmt, ist hingegen wirklich wichtig!
  • Man kann auch von den leckersten Dingen genug bekommen. Ich kann jedenfalls keine Energy Balls mehr sehen…

 

März Challenge: Nichts kaufen außer Essen

Titelbild Kaufdiät

Am liebsten mag ich die Challenges, für die es nur eine Regel gibt. Man muss nicht lange drüber nachdenken, welche Regeln man aufsetzt und wie streng man ist. Im März war alles ziemlich klar: Lebensmittel sind erlaubt, viel mehr nicht. Möglich wären auch noch weitere Ausnahmen wie Kosmetikprodukte, Reinigungsmittel etc.. Ich habe allerdings versucht, auch in diesem Bereich möglichst wenig zu kaufen und stattdessen Vorräte aufzubrauchen oder auch vieles selber zu machen. Geschenke mache ich schon immer am liebsten selbst, daher gabs für die Oma selbstgemachte Pralinen und eine Karte aus Papierresten.

Tipps zur Umsetzung:

  • Buchempfehlung: „Ich brauche nicht mehr“ von Ines Maria Eckermann
  • Mehrweg statt Einweg: Wenn ich zum Beispiel einmal wiederverwendbare Abschminkpads gekauft habe, muss ich nie wieder Wattepads kaufen

Das habe ich gelernt:

  • Dem Impuls nicht gleich nachgeben: Wenn ich meine, etwas zu brauchen, schreibe ich es jetzt immer erstmal auf eine Liste. Viele Dinge sind nach ein paar Wochen schon gar nicht mehr wichtig und man hat Geld und Ressourcen gespart.

 

April Challenge: Ayurveda

Rote Bete Curry als Beispiel für ayurvedisches Essen

Ayurveda interessiert mich schon sehr lange. Ich fand diese alte Heilkunst einfach sehr faszinierend. Im April gab es somit keine Regeln, sondern einfach ein Thema, mit dem ich mich intensiv beschäftigte. Auch so kann eine Challenge aussehen. Kennst du das Gefühl, dass du dich für tausend Dinge interessierst, aber dich nicht mit allem gleichzeitig beschäftigen kannst? Dann probiere doch mal, dich für einen festgelegten Zeitraum auf ein Thema festzulegen. Erst danach nimmst du das nächste in Angriff.

Ich habe mir also viele Bücher ausgeliehen / gebraucht gekauft und Podcasts gehört. Hauptsächlich verändert habe ich mein Morgenritual und meine Ernährung (keine Rohkost, alles nur erhitzt). Intensiv habe ich mich vor allem mit Verdauungsproblemen beschäftigt.

Meine Empfehlungen:

  • Bücher: „Dein Neuanfang mit Ayurveda“ von Dana Schwandt (Ihr auch unbedingt bei Instagram folgen), „Mein Ayurveda Wohlfühl-Programm“ von Kerstin Rosenberg und „Heilen mit der Kraft des Ayurveda“ von Sarah Kucera
  • Kochbücher: Der Schatz der Ayurveda Küche, Gesund genießen mit Ayurveda
  • Podcasts: Prana up your life, Da ist Gold drin

Das habe ich gelernt:

  • Routinen und Rituale helfen mir wirklich sehr
  • Obst (vor allem Äpfel) vertrage ich gedünstet viel besser als roh
  • In jedes Gericht alle 6 Geschmacksrichtungen einbauen

 

Mai Challenge: Ayurveda und Vorräte aufbrauchen

Eigentlich war im Mai eine andere Challenge geplant, die durch Corona schwer umsetzbar war. Weil ich das Bedürfnis hatte, mich noch weiter mit Ayurveda zu beschäftigen, habe ich diese Challenge verlängert. Außerdem haben wir uns nochmal darauf konzentriert, unsere Vorräte zu minimieren. Vor allem unser Gefrierschrank war am Ende fast leer und bereit für die Sommerernte.

 

Juni Challenge: Kein Fernsehen und Streaming

Fernbedienung, Kein Fernsehen Challenge

Bei schönem Wetter nicht vorm Fernseher zu sitzen, ist sicher wesentlich leichter, als im Winter. Trotzdem gibt es bestimmte Routinen, die erstmal durchbrochen werden müssen. Die ersten Tage waren komplett verregnet, sodass zum Beispiel Abendessen aufm Balkon nicht möglich war. Und das war für uns erstmal ganz schön ungewohnt. Die Folge: noch viel mehr gute Gespräche als vorher.

Warum das Ganze? Weil vor allem Streaming-Dienste alles andere als nachhaltig sind. Die benötigen nämlich jede Menge Strom. Auch wenn man Zuhause auf energiesparende Geräte und Ökostrom setzt, werden die Daten auf Servern gelagert. Wie viel genau die Server von Netflix und Co..verbrauchen ist schwer zu sagen, die Zahlen variieren stark. Aber 80 Prozent des globalen Datenverkehrs besteht aus Videodaten. Und da diese besonders groß sind, verbrauchen sie eben auch viel Energie. Allein ein Drittel der Energie verbrauchen Klimaanlagen, damit die Rechenzentren nicht überhitzen.

Ich kann mir vorstellen, dass der komplette Verzicht für viele erstmal ganz schön hart klingt. Ich war aber sehr überrascht, wie schnell man das Fernsehen gar nicht mehr vermisst. Die ganze Challenge war tatsächlich unspektakulärer, als ich dachte. Man muss sich auch gar keine Ausgleichsaktivitäten suchen, sondern verlängert einfach die Aktivitäten, die man sonst auch macht. Einfach mal alles mit mehr Ruhe machen, länger an den aktuellen Projekten arbeiten oder gemütlich Kochen und Essen. Oft stiehlt der Ferseher nicht unbedingt Zeit, sondern vor allem Ruhe. Diese zurück zu gewinnen ist goldwert. Und danach kann man überlegen, für welche Serien man sich bewusst entscheiden will.

Ich empfehle jedem, für einen bestimmten Zeitraum den kompletten Verzicht zu üben. Danach helfen die folgenden Tipps:

  • wählerisch sein, nur Lieblingsserien schauen
  • eine bestimmte Anzahl Folgen pro Woche
  • regelmäßige fernsehfreie Tage
  • niemals den Fernseher nur nebenbei laufen lassen, sonder immer bewusst konsumieren
  • Hobbys / Ziele suchen, mit denen man sich viel lieber beschäftigt, als vorm Fernseher zu sitzen
  • gemeinsame Filmabende statt alleine schauen
  • Filme / Serien downloaden statt streamen

Die großen Vorteile:

  • Tiefsinnige Tischgespräche. Mein Freund und ich quatschen so schon ständig über alles mögliche, aber es ist tatsächlich nochmal was anderes, wenn man auch beim Essen irgendwie gezwungen ist, die Stille ab und an zu unterbrechen.
  • Mehr Zeit aufm Balkon. Weil man da beim Essen auch einfach mal den Vögeln beim Zwitschern zuhören kann.
  • Zeit zum aktiv sein. Statt passiv vorm Fernseher zu sitzen, kann man sich noch ein bisschen länger in die Projekte stürzen, die man eh grad am laufen hat. Auch wenn man nur eine Stunde gewinnt, ist das eine gut genutzte Stunde.

Welche Challenge könntest du dir vorstellen, mal umzusetzen? Schreib es mir in die Kommentare!

Teile diesen Beitrag!