Veganismus ist ein riesiger Schritt zu einem nachhaltigen Leben. Wir können so viel über unsere Ernährung bewirken. Das war mir am Anfang überhaupt nicht klar. Heute ist es mein Lieblingsthema.
Dadurch dass ich meine Ernährung auf fast vegan umgestellt habe, habe ich mich intensiv mit meiner Ernährung beschäftigt. Es macht mir sehr viel Spaß, mich da weiterzubilden. Ich habe kochen gelernt und bin immer auf der Suche nach neuen Rezepten.
Aber vor allem fühlt es sich einfach richtig an. Ressourcenverschwendung, Wasserverbrauch, Tierleid, Regenwald-Zerstörung – es gibt so viele Argumente. Letztlich ist es einfach sinnvoll: Wir leben im Überfluss – warum sollten wir nicht versuchen, uns die Lebensmittel auszusuchen, die am wenigsten Leid und Zerstörung verursachen. Bei den tausend Möglichkeiten, die wir haben, geht das problemlos auch gesund und lecker.
Und wie immer bei mir, geht es auch hier nicht um Perfektionismus. Jeder darf Ausnahmen machen. Der eine gönnt sich mal exotisches Obst, der andere mal ein Stück Käse. Ich finde das in Ordnung. Aber die Basics oder der Großteil deiner Ernährung sollte vegan und nachhaltig sein.
Die Sache mit der Verdrängung
Seit ich mich vegan ernähre, taucht bei mir immer mal wieder ein Gedanke auf: Wie konnte ich mich jahrelang davor verschließen?
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Wie kann es sein, dass ich erst „so spät“ auf die Idee gekommen bin, mich vegan zu ernähren, obwohl es doch so viele Argumente dafür gibt? Quasi Totschlagargumente, die mit keinerlei Gegenargumenten aufzuwiegen sind. War ich wirklich so ignorant, dass ich zwar total „für Nachhaltigkeit“ war, aber die Auswirkungen meiner Ernährung auf das Klima beiseite schieben konnte? War ich gefühlskalt, weil ich meinen eigenen „Genuss“ über das Wohl von Tieren gestellt habe?
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Darauf weiß ich noch immer keine befriedigenden Antworten. Was ich aber gelernt habe ist, dass ein himmelweiter Unterschied besteht zwischen Wissen und Realisieren. Ich kann mich nicht mit Unwissenheit verteidigen. Ich denke, dass kann fast keiner mehr heutzutage.
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Aber irgendwo gibt es einen Punkt, einen Entschluss, einen Auslöser, der das vorhandene Wissen in die eigene Realität umwandelt. Das ist der Moment, an dem man sich nicht mehr davor verschließen kann. Eine Art Aufwachmoment, wie es auch viele nennen. Bei mir war es eine einfache Entscheidung oder eher ein Vorsatz: ich möchte nachhaltiger leben. Und plötzlich prasselten Erkenntnisse auf mich ein, die ich in keiner Weise erwartet hatte. Aber ich war für sie offen, weil ich mich vorher für Veränderung entschieden habe. Ich war bereit für Anderes in meinem Leben. Und dann war plötzlich alles ganz klar.
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Nun könnte ich mich dafür verurteilen, dass ich diese Entscheidung nicht früher getroffen habe. Ich könnte an all die Jahre denken, in denen ich nur anderen hinterhergelaufen bin und blind für so viel Anderes war. Ich könnte bereuen, dass ich bestimmte Vorbilder hatte, ohne diese zu hinterfragen.
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Aber ich bin stolz, es nun anders zu machen. Ich habe mich sehr entwickelt und im Grunde genommen doch noch in jungen Jahren (ich war 22 Jahre alt). Und ein Zu Spät gibt es definitiv nicht.
3 Gründe, warum vegan nachhaltiger ist
Nutztiere als Nahrungskonkurrenten des Menschen
Allein in Deutschland leben fast doppelt so viele Nutztiere wie Menschen und die müssen alle ernährt werden. Statt auf Wiesen zu grasen, bekommen sie Futtermittel, die auf Ackerflächen angebaut wurden: Soja, Getreide etc. Die Tierhaltung verbraucht damit Ressourcen, die auch direkt für den Anbau von Lebensmitteln genutzt werden könnte.
Veredelungsverluste
Die Produktion von tierischen Produkten ist energetisch betrachtet ineffizient. Der Großteil der Energie der Futtermittel werden umgewandelt in Gülle und Wärme. Nur ein Bruchteil wird zum Aufbau der Körpermasse verwendet. Ressourcenveredelung oder Ressourcenverschwendung? Die großen Mengen an Gülle zerstören außerdem Ökosysteme.
Futteranbau zerstört Regenwälder
Um Anbauflächen für Futtermittel zu gewinnen, werden Wälder gerodet und vernichtet. Artensterben und Freisetzung von Unmengen an CO2 sind die Folge. Zusätzlich stoßen auch die Nutztiere Methangas aus, das noch klimaschädlicher als CO2 ist. Damit gehört die Nutztierhaltung zu einem der Hauptverursacher des Klimawandels.
Meine Gründe für eine pflanzliche Ernährung
Der Auslöser für meine vegane Ernährung war das Thema Nachhaltigkeit. Lange war mir nicht bewusst, was meine Ernährung für eine starke Wirkung auf das Klima hat. Im Laufe der Zeit häuften sich aber natürlich die Gründe, warum es die richtige Entscheidung war.
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Am Anfang hatte ich noch regelmäßig Lust auf tierische Produkte. Auch heute, wenn auch seeeehr selten, kommen bei manchen Gerüchen oder Erinnerungen noch positive Assoziationen hoch.
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Was immer hilft, ist mir in Erinnerung zu rufen: das ist ein Tier. Der ethische Aspekt ist quasi meine Dauermotivation. Das eine Schnitzel macht schließlich nicht das Klima kaputt und ändert sicher auch nichts an meinem Gesundheitszustand. Aber es ist ein Tier.
Der Ausdruck „Tiere essen“ schafft einen Bezug. Viel mehr als das gleichnamige Buch von Jonathan Safran Foer (große Empfehlung!) und ein paar Videos habe ich nicht gebraucht. Als ich einmal dafür empfänglich war, brach es quasi über mich ein. Ich muss mir nicht ständig Dokus ansehen, es reicht ein kurzer Gedanke.
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Und wenn die Lust auf ein bestimmtes Gericht aufploppt, such ich mir halt einfach eine vegane Variante, die es mittlerweile für quasi alles gibt.
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Für ein bisschen Inspiration habe ich euch hier meine liebsten veganen Kochbücher zusammengestellt.
Meine liebsten veganen Kochbücher
- Deliciously Ella: The Plant-Based Cookbook, mit Freunden, Quick & Easy
- Green Protein von Rebekka Trunz
- Vegan Foodporn von Bianca Zapatka
- Bosh! von Henry Firth
- Vegan Basics von Cornelia Schinharl
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