Anleitung für einen wiederverwendbaren Essensplan

Einer meiner Vorsätze für das neue Jahr ist ein wöchentlicher Essensplan. Jeden Sonntag möchte ich unsere Mahlzeiten planen und eine Einkaufsliste schreiben. Ich war tatsächlich überrascht, wie schwer uns das am ersten Sonntag 2019 fiel.

Ein Wochen-Essensplan kann dir auch dabei helfen, andere Ziele zu erreichen. Vielleicht möchtest du gerade deine Ernährung umstellen und dich gesünder ernähren. Oder du möchtest öfter vegan essen? Ein bisschen Planung wird dir diese Veränderungen wesentlich leichter machen.

Meine Ziele

Bisher sind wir täglich einkaufen gegangen. Jeden Tag stellte sich aufs Neue die Frage: Was essen wir heute? Um auf dem Heimweg noch die benötigten Zutaten zu kaufen, wurden die Entscheidungen schnell und spontan getroffen. Dadurch waren es selten die besten und umweltfreundlichsten. Dieser Ablauf passt nun nicht mehr zu meinen Zielen. Wenn ich unverpackt, saisonal und nachhaltig essen und somit einkaufen will, muss ich vorausplanen. Ich möchte spontane und unnötige Käufe verhindern und stattdessen nur das kaufen, was wir wirklich brauchen.

Die Probleme bei der Wochenplanung von Mahlzeiten

Am Sonntag saßen wir also zusammen. Ich hatte unseren wiederverwendbaren Wochenplan auf den Schoß samt Essensvorschlägen in Streifenform. Zunächst sind wir die Gerichte alle einmal durchgegangen, um zu überprüfen, welche wir noch umsetzen können mit unserem neuen Lebensstil. Für die meisten konnten wir Alternativen finden, indem wir Zutaten selber herstellen. Allerdings wurden aus etlichen Ich-habe-keine-Lust-zu-kochen-Rezepten aufwendige Mahlzeiten mit vielen Schritten. Dann ging es ans Eingemachte. Wir wollten einen Plan für die nächste Woche erstellen. Sehr schnell waren wir überfordert. Ich wollte all meine Vorsätze bedenken und sofort umsetzen. Uns fehlt definitiv noch die Übung, um an alles zu denken.

Inzwischen ist es entspannter geworden, indem ich unsere „Regeln“ in eine Schritt-für-Schritt-Anleitung übertragen habe. Das klingt kompliziert und aufwendig, ist es aber nicht. Stattdessen gehen wir viel strukturierter vor und wissen, was für uns Priorität hat. Die restliche Woche müssen wir uns keine Gedanken mehr darüber machen, da alles schon geplant ist. Natürlich können wir spontan etwas abändern, wenn wir auf was anderes Lust haben. Manchmal fallen Gerichte weg, die merken wir uns einfach für die nächste Woche vor. Ich kann einen Wochenplan wirklich jedem empfehlen!

Drei Schritte für einen nachhaltigen Essensplan

  1. Vorräte überprüfen: Ich finde, das ist der wichtigste Schritt. Wir müssen uns dringend angewöhnen, ganz genau nachzuschauen, was wir noch Zuhause haben und vor allem was davon weg muss. Wir werfen Lebensmittel zwar nur äußerst selten weg, dennoch vergessen wir gerne mal etwas in der hintersten Ecke des Kühlschranks. Auch unser Gefrierschrank ist eigentlich immer voll, weil wir gar nicht wissen, was alles darin ist.
  2. Saisonkalender: Erst wenn ablaufende Lebensmittel im Wochenplan untergebracht sind, folgt dieser Schritt. Der Saisonkalender für Obst und Gemüse dient als Inspiration für weitere Mahlzeiten bzw. Ergänzung zu den noch vorhandenen Lebensmitteln.
  3. Einkaufsliste- und plan: Die Zutaten für alle Mahlzeiten werden zusammengetragen. Dann überlege ich, wo ich diese möglichst unverpackt und in Bioqualität einkaufen kann: Unverpacktladen, Bioladen, Wochenmarkt oder normaler Supermarkt. Ich beschränke mich auf zwei Möglichkeiten, mache jeweils eine Einkaufsliste und plane, wann ich dort einkaufe.

Anleitung für unser Fressbrett

Zu einem nachhaltigen Wochenplan gehört außerdem, dass man nicht jede Woche Papier dafür verschwendet. Stattdessen haben wir einen wiederverwendbaren Kalender gebastelt, bei dem kein Müll anfällt. Außerdem hilft er dabei, abwechslungsreich zu kochen.

Als Grundlage dient eine dünne Sperrholzplatte, die wir mit grüner Farbe angemalt haben. Mit der Lackfarbe haben wir auch schon die Arbeitsplatte unserer Kücheninsel gestrichen, sodass alles hübsch einheitlich aussieht. Zum Aufhängen haben wir Bilderrahmenhaken an der Rückseite angebracht. Auf das Brett habe ich mit Heißkleber sieben Holzwäscheklammern befestigt und diese mit den Wochentagen beschriftet. Als Behälter für die Schildchen haben wir Plastikbecher mit Goldfarbe angesprüht. Dadurch wurde aus bösem Einwegplastik etwas wunderbar Nachhaltiges. Am Anfang haben wir alle Schilder in den linken Becher getan. Wenn die Woche rum ist, wandern die Essensschilder von den Klammern in den rechten Becher. Für die nächste Woche lässt man sich dann wieder von den Schildern im linken Becher inspirieren. Dadurch bleibt der Speiseplan abwechslungsreich. Möglich wären aber auch andere Einteilungen z.B. mit Fleisch und vegetarisch.

Das Fressbrett
Das Fressbrett